Smart Solution: Anti-Fog Additive in der Landwirtschaft

23. September 2021

Wenn Kunststoffe an der richtigen Stelle eingesetzt werden, zum Beispiel als Folie für Gewächshäuser und andere landwirtschaftlich genutzte Flächen, können damit unwirtschaftliche, trockene Gebiete für die Landwirtschaft nutzbar gemacht werden und der Ertrag wird auch bei schlechten klimatischen Bedingungen optimiert. Das Produkt SOFTENOL® 3190 der Business Unit Technical Applications der IOI Oleo GmbH steigert in diesem speziellen Einsatzbereich die Effizienz der Treibhäuser und schützt gleichzeitig die Pflanzen darin.

Dass Tomaten, Zucchini oder Salatgurken ganzjährig im Supermarkt zu bekommen sind, verdanken wir vor allem den Gewächshäusern. Denn selbst bei frostigen Temperaturen herrscht im Inneren dank des Treibhauseffekts ein warmes Klima, ganz ohne Einsatz von Heizungen. Zudem können unwirtschaftliche, dürre Flächen für die Agrarwirtschaft nutzbar gemacht werden. Das prominenteste Beispiel hierfür ist die spanische Provinz Almeira, wo sich die höchste Dichte an Gewächshäusern weltweit befindet.

Die Folie der Gewächshäuser ist eine komplette Wissenschaft für sich: Damit der Treibhauseffekt funktioniert, muss die Folie selbstverständlich dicht sein, damit die Wärme im Innern bleibt. Thermische Konvektion ist der Fachausdruck dafür. Zum anderen sorgt die transparente Folie dafür, dass die kurzwelligen Sonnenstrahlen zwar eindringen können, jedoch absorbiert werden. Die Wärme kann also nicht mehr hinaus.

Das führt zu einem hohen Temperaturunterschied zwischen dem Gewächshausinneren und der Umgebung, was Kondenswasser an der Innenseite der Folie entstehen lässt. Erreichen die Tröpfchen eine gewisse Größe, so reflektieren sie das Sonnenlicht und verhindern das Aufheizen. Fallen die Tröpfchen zudem auf die Pflanzen, können diese durch den Lupeneffekt oder Pilzbefall Schaden nehmen. An dieser Stelle kommt unser Produkt SOFTENOL® 3190 zum Einsatz.

Durch das Aufbringen dieser speziellen Kombination verschiedener Glycerinester auf Agrarfolien wird die Oberflächenspannung des Wassers reduziert und so die Entstehung der unerwünschten Tröpfchen verhindert. Dies zeigen folgende Bilder anhand eines Beispiels der Beschichtung typischer Ethylen-Vinylacetat-Folien mit 2% SOFTENOL® 3190: Anstatt von Tropfen bildet sich ein gleichmäßiger Film im Inneren und ermöglicht ein effizientes Pflanzenwachstum.

EVA Film (VA Content 4%)
ohne SOFTENOL®

EVA FIlm (VA Content 4%)
mit 2% SOFTENOL® 3190

Der Vorteil dieses Produktsystems ist vor allem seine Variabilität im Hinblick auf Kundenwünsche. SOFTENOL® 3190 besteht aus zwei Typen von Glycerinestern. Neben der Möglichkeit das Verhältnis der beiden Komponenten in der Mischung zu variieren, können auch in jeder einzelnen Komponente diverse chemische strukturelle Änderungen vorgenommen werden. Dadurch können die Eigenschaften des finalen Produktes gezielt gesteuert und flexibel an die Kundenbedürfnisse und Anforderungen der jeweiligen Anwendung angepasst werden. Wie beschrieben, eine Wissenschaft für sich!

Wenn Sie mehr über SOFTENOL® 3190 oder andere spannende Einsatzmöglichkeiten unserer Produkte erfahren möchten, melden Sie sich bei uns.

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Dr. Andreas Wintzer

Dr. Andreas Wintzer ist als Technical Product Manager der Business Unit Technical Applications bei IOI Oleo GmbH tätig. Er hat Chemie an der TU Dortmund studiert und mit Schwerpunkt „technische Chemie“ vor allem im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe umfassende Kenntnisse erworben, die er bei IOI perfekt zum Einsatz bringen kann. Vor seiner Tätigkeit für IOI Oleo GmbH absolvierte Andreas ein Trainee Programm bei der European Space Agency in den Niederlanden und sammelte im Anschluss Produktionserfahrung als Technologe in der Papierfabrik Hagen, damals zugehörig zum Stora Enso-Konzern. Andreas mag Sport, fährt regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit und verbringt seine Freizeit am liebsten mit seiner Familie oder Freunden.