Polymorphie in Lipiden: Einfluss und Kontrolle in pharmazeutischen Anwendungen

20. Oktober 2023

Polymorphie charakterisiert die intrinsische Eigenschaft von Lipidmaterialien, sich in unterschiedlichen kristallinen Zuständen zu manifestieren. Diese Eigenschaft ist nicht nur für Biomoleküle wie Fette, Öle und Phospholipide relevant, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle in der Pharmaindustrie und anderen industriellen Bereichen. Insbesondere ist die gezielte Steuerung dieser variablen Kristallinität essenziell für die Optimierung lipidbasierter Arzneimittelabgabesysteme.

Das detaillierte Verständnis der polymorphen Eigenschaften von Lipiden, die eine Reihe unterschiedlicher Kristallstrukturen und damit auch verschiedenartige physikalische Charakteristika wie Schmelzpunkt, Dichte und optische Eigenschaften hervorbringen, ist entscheidend für die Optimierung lipidbasierter Arzneimittelabgabesysteme. Insbesondere beeinflussen diese variablen Zustände der Kristallinität essenzielle Aspekte wie Freisetzungsrate und Bioverfügbarkeit von Medikamenten.

Die Herausforderung für Formulierer besteht in den spontanen Phasenübergängen zwischen den Kristallformen, die unter zeitlich variierenden Bedingungen wie Temperatur und Druck auftreten.

Zufälligkeit, Spontaneität und mangelnde Vorhersagbarkeit der Phasenübergänge können sich auf die Stabilität und Haltbarkeit der formulierten Produkte auswirken. Daher ist das Verständnis und die Kontrolle der Lipidpolymorphie ein wichtiger Meilenstein bei der Produktentwicklung, um unerwünschte Veränderungen der Produktqualität und der funktionellen Eigenschaften wie Freisetzungsprofile im Laufe der Zeit zu verhindern.

Die praktische Bedeutung der Lipidpolymorphie wird insbesondere in Prozessen wie der Nachhärtung sowie der Entstehung von Fettreif in pharmazeutischen Formen wie Zäpfchen und Ovula deutlich. Unsere Anwendungsingenieure bringen umfassende Erfahrung in der Bewältigung dieser spezifischen Herausforderungen mit. In enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden entwickeln und optimieren wir maßgeschneiderte Strategien, um solche unerwünschten Effekte effektiv zu minimieren. Es ist zu beachten, dass diese Phänomene nicht nur in isolierten Fällen auftreten; vielmehr sind sie weit verbreitet in einer Reihe von Darreichungsformen und Herstellungsprozessen, die die Verwendung von Lipid-Hilfsstoffen erfordern.

Als führender Hersteller und Innovator von Hilfsstoffen auf Lipidbasis sehen wir eines der vielversprechendsten Potenziale in der engen Zusammenarbeit mit Fachkreisen für pharmazeutische Formulierung

sowie anderen Herstellern und Lieferanten von Hilfsstoffen. Gemeinsam streben wir die Evaluierung und kritische Überprüfung etablierter Fachkenntnisse an, wobei der Fokus insbesondere auf der Anwendung innovativer galenischer Methoden liegt. Sollten Sie den Verdacht hegen, dass Polymorphie unerwartete Auswirkungen auf Ihre lipidbasierte Formulierung hat, zögern Sie nicht, sich mit uns in Verbindung zu setzen, um von unserer umfassenden Expertise zu profitieren.

Teilen Sie diesen Artikel!

Tanja Freichel

Dr. Tanja Freichel studierte Chemie an der Universität Frankfurt, bevor sie für ihre Doktorarbeit an das Institut für Makromolekulare Chemie nach Düsseldorf wechselte. Während ihrer Dissertation erweiterte Tanja Freichel ihre Erfahrung in interdisziplinären Bereichen, indem sie die Struktur-Aktivitäts-Beziehung von synthetischen Biomimetika in biologischen Anwendungen untersuchte. Im Jahr 2019 trat Tanja der IOI Oleo GmbH als Forschungschemikerin im F&E-Team bei. Seit 2020 leitet sie die F&E-Labore und Mini-Pilotanlagen und entwickelt und erforscht mit ihrem Team neue innovative Produkte und nachhaltigkeitsorientierte Technologien. In ihrer Freizeit reist Tanja gerne, um neue Länder und kulinarische Kulturen kennenzulernen. Außerdem genießt sie gute Live-Musik und verbringt gerne Zeit mit ihrer Familie und Freunden.