EPS und mikrofeine Beschichtungsmittel: Eine Liebesgeschichte

7. Januar 2024

Im Jahr 2024 feiert expandierbares Polystyrol (EPS) Jubiläum: seine (zufällige) Entdeckung jährt sich zum 75ten Mal. Seitdem ist viel geschehen und EPS kommt in so vielen Bereichen unseres täglichen Lebens zum Einsatz, dass es nicht mehr wegzudenken ist.

Lebensmittel wie Gemüse und Fisch werden gekühlt damit verpackt, um transportfähig und länger frisch zu bleiben. Elektronik, Haushaltsgeräte und Möbel werden damit für den Transport zu ihrem Bestimmungsort umhüllt und so vor Schäden geschützt. Und im Bausektor sorgt es durch die Anbringung an der Gebäudefassade für eine effiziente Wärmedämmung. Und dies ist nur ein Auszug aus den Verwendungsmöglichkeiten. Spezielle Anwendungsfelder, wie Kühlboxen für Impfstoffe (Siehe Artikel: Wie SOFTENOL® hilft die Pandemie zu bekämpfen) runden die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten dieses Werkstoffs ab.

Welche Technologie ebenfalls seit langer Zeit besteht, ist die der Beschichtungsmittel für eben jenes EPS. Seit Dekaden kommen üblicherweise pulverförmige Systeme, oft bestehend aus Glycerinmono- und Glycerintristearat sowie Zinkstearat zum Einsatz, um die Verarbeitung zum perfekt dämmenden und stoßabsorbierenden Fertigschaum zu gewährleisten. Zunächst klingt diese Klasse der Glyceride und Metallseifen nicht besonders spektakulär. Was ist also der Schlüssel zum Erfolg? Neben der Abwägung der verschiedenen physikochemischen Eigenschaften in der Rezeptur solcher Beschichtungsmittel, spielt vor allem die Pulverqualität eine große Rolle: „Korngrößenverteilung“ ist das Zauberwort.

Überschreitet die Partikelgröße gewisse Grenzen, wird die Oberfläche der EPS-Perlen nicht ausreichend mit der prozesserleichternden Schicht überzogen und die Performance in der Weiterverarbeitung leidet. Zudem resultiert aus der Akkumulation von losem Beschichtungsmittel ein erhöhter Reinigungsaufwand. Ein höherer Feinheitsgrad des Pulvers ist möglich, erfordert allerdings einen größeren Aufwand, steigert damit die Komplexität und die Kosten und führt ab gewissen Bereichen trotzdem nicht zu einer Leistungssteigerung des Systems. Es gibt daher einen Wohlfühlbereich, der perfekt abgestimmt werden muss. Die Herstellung dieser konstanten Pulverqualität ist einer der Pfeiler unseres Know-How‘s im Bereich des EPS.

Seit Kurzem beschäftigen wir uns in der Business Unit Technical Applications der IOI Oleo GmbH auch mit alternativen Beschichtungsmitteln. Ziele dieser Entwicklungsarbeiten sind bspw. die Vereinfachung und damit die gesteigerte Nachhaltigkeit des Beschichtungsmittels, sowie zusätzliche Applikationsmöglichkeiten jenseits der Pulverform, um unseren Kunden mehr Flexibilität im Hinblick auf Ihre technischen Gegebenheiten vor Ort zu geben.

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Dr. Andreas Wintzer

Dr. Andreas Wintzer ist Technischer Produktmanager in der Business Unit Technical Applications der IOI Oleo GmbH. Er studierte Chemie an der TU Dortmund mit dem Schwerpunkt Technische Chemie, insbesondere im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe. Die umfangreichen Kenntnisse, die er während seines Studiums erworben hat, sind die perfekte Grundlage für seine Arbeit bei IOI. Bevor er zur IOI Oleo GmbH kam, absolvierte er ein Traineeprogramm bei der Europäischen Raumfahrtagentur in den Niederlanden und sammelte anschließend Produktionserfahrung als Technologe bei der Papierfabrik Hagen, die damals zum Stora Enso Konzern gehörte. Er treibt gerne Sport, fährt regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit und verbringt seine Freizeit am liebsten mit seiner Familie oder mit Freunden.